Mit gesunden Augen arbeiten
Das Arbeitsleben hat sich in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend verändert und immer mehr Menschen arbeiten vor dem Bildschirm. Das wirkt sich auf die Augen aus, denn das stundenlange Schauen in den Computer trocknet sie aus und kann mit der Zeit zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Arbeitgeber haben im Zuge der arbeitsmedizinischen Vorsorge die Pflicht, die Beschäftigten zu beraten und ihre Augen in regelmäßigen Abständen zu untersuchen.
Das Büroaugen-Syndrom
Juckende und brennende Augen sind die häufigsten Symptome, die die Beschäftigten dazu veranlassen, zum Augenarzt zu gehen. Zudem leiden viele an reduzierter Tränenflüssigkeit. Die Ärzte sprechen hierbei vom „Büroaugen-Syndrom“, im Englischen auch „Office-Eye-Syndrome” genannt. Kanadische, japanische und US-amerikanische Studien haben ergeben, dass 15 bis 25 Prozent der jeweiligen Bevölkerung bereits mit Symptomen des trockenen Auges zu kämpfen haben. Auch in Deutschland ist die Situation besorgniserregend: Mehr als 40 Millionen Menschen tragen in Deutschland bereits eine Brille und nahezu 70 Prozent der 20- bis 30-Jährigen leiden unter digitalem Augenstress. Wenn man diese Beschwerden nicht rechtzeitig behandelt, kann das dazu führen, dass Viren leichter ins Auge eindringen und Entzündungen oder andere Probleme verursachen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem verminderten Sehvermögen. Da sich diese Symptome schleichend entwickeln, geht man üblicherweise erst zum Arzt, wenn es unumgänglich geworden ist. Deshalb ist Prävention so wichtig, indem man einerseits selbst seine Augen schont und andererseits die Vorsorgeangebote des Arbeitgebers in Anspruch nimmt.
Arbeitsmedizinische Vorsorge im Betrieb
Mit der Vorsorge „Bildschirmarbeitsplätze“ (ehem. G 37-Untersuchung) werden gesundheitliche Gefahren frühzeitig erkannt und verhindert. Der Arbeitgeber sorgt so für besseren Gesundheitsschutz. Dabei geht es dabei um die Beurteilung des Sehvermögens. Im Sinne der Prävention vor Augenproblemen gilt es insbesondere folgende drei Faktoren zu beachten:
- Nutzung eines optimalen Bildschirms (Tipp: Verwenden Sie einen Blaulicht-Filter)
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und ideale Lichtverhältnisse
- Bei Bedarf Sehhilfen in Form von Brillen oder Kontaktlinsen
Die Rolle der Sicherheitsbeauftragten
Neben Betriebsärzten können auch Sicherheitsbeauftragte in Unternehmen helfen, die Gesundheit der Augen zu stärken, indem sie:
- Über mögliche Augenprobleme informieren und dabei insbesondere auch ältere Kollegen ansprechen
- Beschäftigten empfehlen eine Bildschirmarbeitsplätze-Vorsorge durchzuführen
- Arbeitgeber und Führungskräfte regelmäßig auf die Bedeutung der arbeitsmedizinischen Vorsorge für Bildschirmarbeit aufmerksam machen
Sehhilfen nutzen
Nach langer Arbeit vor dem Bildschirm können Betroffene Kopfschmerzen bekommen. Die Ursache ist ein unbemerkter Sehfehler, der unbedingt untersucht werden sollte. Gegebenenfalls benötigen Beschäftigte eine Sehhilfe oder falls sie schon Brillenträger sind, eine neue Brille mit optimaler Sehstärke. Zudem nimmt die Sehkraft mit dem Alter ab, weshalb viele Mitarbeiter eine Sehhilfe für das Sehen in der Nähe benötigen. Darüber informiert gerne auch der Betriebsarzt und gibt Ratschläge, was zu tun ist. Je früher man handelt, desto besser ist es für die Gesundheit Ihrer Augen.
PC-Brillen als Option
Beschäftigte, die im Privaten gut sehen und ihre Sehhilfe nur während der Arbeit benötigen, sollten eine normale Korrektionsbrille wählen. Auch spezielle PC-Brillen sind empfehlenswert, da sie die Bedingungen bei der Bildschirmarbeit berücksichtigen und ein optimales Sehvermögen gewährleisten. Brillenträgern wird empfohlen, ihre Dioptrien regelmäßig zu prüfen und dem Augenarzt bzw. Optiker auch darzulegen, in welcher Arbeitsatmosphäre man tätig ist.
Was sind die optimalen Bürobedingungen?
Die erste Voraussetzung ist ein Bildschirm, der dafür sorgt, dass das Arbeiten nicht anstrengend wird. Empfohlen werden hoch aufgelöste Schwarz-Weiß-Monitore, da das Schwarz-Weißsehen für die Augen keine allzu große Belastung darstellt. Falls es auf dem Bildschirm Farben geben muss, sollte man die Farbgebung im gelb-grünen Bereich festlegen. Entscheidend ist auch die Grafikkarte, damit es zu keinem Flimmern am Bildschirm kommt. Man sollte den Monitor in der höchstmöglichen Auflösung mit mindestens 70Hz Bildwiederholfrequenz einstellen. Der Bildschirm sollte seitlich zum Fenster stehen und mindestens 50-70 Zentimeter von den Augen entfernt sein. Für die optimale Blickneigung von 25 bis 30 Grad sollte die obere Kante des Bildschirms minimal unter der Augenhöhe sein. Darüber hinaus sollte dafür gesorgt werden, dass das Büroklima nicht zu trocken ist. Ideal sind um die 50 Prozent Luftfeuchtigkeit. Der Arbeitsplatz sollte regelmäßig entstaubt werden und man sollte sich nicht direkt der Klimaanlage aussetzen.
5 Tipps für gesunde Augen am Arbeitsplatz
- Pausen machen: Entspannen Sie immer wieder Ihre Augen, indem Sie für etwa zehn Minuten nicht in den Bildschirm schauen, sondern bestenfalls an die frische Luft gehen.
- Etwas Träumen hilft: Schließen Sie ab und zu ihre Augen und bedecken Sie sie mit Ihren Händen. Tauchen Sie für kurze Zeit in Ihre Fantasie und schalten Sie für einige Momente ab.
- Den richtigen Abstand halten: Positionieren Sie den Monitor mittig im Sichtfeld, um einen optimalen Blickwinkel zu erhalten. Je größer der Monitor ist, desto weiter entfernt sollten Sie sitzen oder stehen. Für durchschnittliche Bildschirmgrößen gilt ein Abstand von 60 bis 80 Zentimetern.
- Wasser trinken: Es scheint selbstverständlich, aber eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung hilft auch gegen trockene Augen. Es ist wichtig, mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zu trinken.
- Zum Augenarzt gehen: Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig untersuchen und nicht erst, wenn Sie Beschwerden haben.
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