Schlechte Führung macht Mitarbeiter krank 

Jedes Unternehmen, ja jedes Unterfangen braucht eine Führung. Andernfalls entsteht leicht Chaos. Schlechtes Management kann zu Problemen führen. Und die sind nicht nur organisatorischer oder struktureller Natur — ein Missmanagement kann sich auch auf die mentale Gesundheit der Beschäftigten auswirken. Psychische Belastungen am Arbeitsplatz sollten somit vermieden werden: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass es eine Verbindung zwischen fehlerhafter Führung und Krankheiten gibt, beispielsweise Herzbeschwerden, Bluthochdruck oder psychische Beschwerden. Wie kann man Führung optimieren und gesünder gestalten? 

Oft passiert es ganz schnell: Man wird befördert und darf eine Führungsposition bekleiden. In den allermeisten Fällen hat man sich das auch verdient, hat hart dafür gearbeitet und eine eindrucksvolle Karriere hinter sich. Der Auftrag, ein Team zu leiten, ist eine große Herausforderung verbunden mit Vertrauen und belohnt mit Prestige. Allerdings wird man oft nicht richtig auf die Karriereherausforderung vorbereitet. Man ist zwar Chef, weiß aber nicht zwingend immer, wie eigentlich guter Führungsstil umzusetzen ist.  Ist das Management nicht optimal, so ist es verständlich, dass die Mitarbeiter mit der Zeit darunter leiden und nicht mehr zufrieden sind. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Führungspersönlichkeiten schon vor der Übernahme einer leitenden Position lernen, wie sie richtig in der Stellung agieren. Sie sollen sich führungsrelevante Fähigkeiten aneignen, um in allen Situationen richtig handeln zu können. 

Was heißt Führung?

Chef eines Teams zu sein ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Man muss dabei zwei Sachen im Auge behalten: die Aufgabenorientierung und die Beschäftigtenorientierung. Oft entsteht hier ein Spannungsverhältnis. Denn auf der einen Seite müssen sich die Führungspersönlichkeiten auf das große Ganze konzentrieren, also Unternehmensziele. Auf der anderen Seite müssen sie im ständigen Austausch mit ihrem Team sein, es motivieren, mit Aufgaben versorgen, agieren und auch reagieren können, im positiven wie im negativen Fall. 

Was ist eine erfolgreiche Führung?

Zufriedene Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg für jedes Unternehmen. Ein starkes und erfolgreiches Unternehmen gibt den Mitarbeitern wiederum Zuversicht, dass sich alles gut entwickelt und man eine sichere Arbeitsstelle hat. Gute Führung erkennt diesen Zusammenhang und orientiert sich daran.

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Fachlich gut, aber als Führungskraft geeignet?

Auch wenn jemand in seinem Bereich herausragend arbeitet, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie eine gute Führungskraft ist. Neben einer Vielzahl an Managementtätigkeiten gehört auch Personalverantwortung zum Aufgabenfeld. Somit spielen nicht nur fachliche Kompetenzen (Hard Skills) eine wichtige Rolle für einen guten Führungsstil, sondern immer mehr auch die zwischenmenschlichen Fähigkeiten (Soft Skills). Gerade im Bereich der Soft Skills deutet sich mehr Bewegung an, wie eine LinkedIn Studien aufzeigt. Emotionale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit, Überzeugungskraft gewinnen immer mehr an Bedeutung. Natürlich hat emotionale Intelligenz nicht für jeden die gleiche Bedeutung. Im Wesentlichen sollten jedoch Führungskräfte die Fähigkeit haben, fremde, als auch die eigenen Emotionen analysieren zu können, um diese Informationen für mehr Produktivität und ein besseres Unternehmensklima zu nutzen.

Wie kann ich besser führen? 

Niemand ist als Führungskraft geboren. Nur weil man Macht ausstrahlt oder besonders qualifiziert ist, bedeutet das nicht zwingend, dass man ein guter Chef sein muss. Die folgenden Tipps geben eine Orientierung, wie man als Führungspersönlichkeit erfolgreich ist: 

  1. Selbstreflektion: Betrachten Sie sich selbst, analysieren Sie ehrlich Ihre Stärken und Schwächen. Wie viel Organisationstalent steckt in Ihnen und wie viel nicht? Wie denken Sie, dass Sie auf andere wirken? Was strahlen Sie aus? 
  1. Kunden- und Zielorientierung: Behalten Sie stets Ihre Kunden im Blick. Ein kundenorientierter Fokus ist das A und O eines erfolgreichen Unternehmens. Im Mittelpunkt Ihres Handelns und das Ihrer Mitarbeiter sollten immer die Zufriedenheit der Kunden stehen. Denn die bilden oftmals auch die wichtige monetäre Basis ihres Unternehmens. 
  1. Vertrauen und Feedback gegenüber Mitarbeitern: Seien Sie immer klar und deutlich zu Ihren Mitarbeitern. Was erwarten Sie von ihnen? Geben Sie regelmäßiges Feedback, wenn was gut läuft, oder auch mal schlecht. Zeigen Sie gegebenenfalls Lösungsansätze auf. Lassen Sie die eigenen Mitarbeiter nicht gegen die Wand fahren und setzen sie realistische Ziele, die auch mit den Ressourcen erreicht werden können. 
  1. Kommunikation: Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern, geben Sie ihnen das Gefühl, dass Sie für sie da sind. Nehmen Sie Rücksicht auf Emotionen und Bedürfnisse und versuchen Sie auch entsprechende Antworten zu geben. Nicht immer ist alles verständlich, da wir Menschen alle unterschiedlich fühlen und denken. Das alleinige Zuhören kann schon oftmals zu einem besseren Verständnis verhelfen. Sollten dennoch Kommunikations- oder Verständnisprobleme bestehen, dann bitten Sie nochmals um Aufklärung. Falls bestimmte Sachen nicht gehen, setzen Sie eine klare Linie und kommunizieren Sie das offen und direkt. 
  1. Motivation: Wenn Ihre Mitarbeiter motiviert sind, führt das zu besserer Leistung und mehr Erfolg im Betrieb. Lernen Sie daher Ihre Mitarbeiter ständig anzuspornen, sie aber damit nicht zu überlasten. 
  1. Gemeinsame Ziele setzen: Neben Unternehmenszielen sind auch Teamziele wichtig. Was möchten Sie in diesem Jahr erreichen? Welche Projekte gibt es? Formulieren Sie klar, was Sie erwarten und gewinnen Sie die Zustimmung Ihrer Mitarbeiter. 
  1. Distanz bewahren: Man kann mit seinen Mitarbeitern freundlich umgehen, aber dennoch keine Freundschaften schließen, die auch ins Private übergehen. Denn letztendlich geht es um das Geschäft: Sie sind der Chef und die anderen sind Ihre Mitarbeiter. Wenn die Grenzen hier verfließen, kann das in bestimmten Situationen nicht förderlich sein. Denn irgendwann kann es zu einem Problem kommen, wo Sie als Chef eine Entscheidung treffen müssen, die den befreundeten Mitarbeiter betrifft und ihn verstimmt. Sie fühlen sich dann vielleicht auch nicht gut dabei und dies kann zu Missmut beiderseits führen. Andere Mitarbeiter, mit denen Sie nicht befreundet sind, könnte es stören, dass Sie zu bestimmten Kollegen ein besseres Verhältnis haben. Auseinandersetzungen sind die Folge. 
  1. Konflikte lösen: Falls es Konflikte in Ihrem Team gibt, sollten Sie  diese nicht ignorieren oder unter den Teppich kehren. Sprechen Sie die Konflikte besser direkt an und erarbeiten Lösungsansätze . Führt keiner der bisherigen Wege zu einer Verbesserung, dann empfiehlt es sich einen unabhängigen Mediator einzuschalten. 
  1. Entscheidungskompetenz lernen: Stehen Sie zu Ihren Entscheidungen und argumentieren Sie diese, wenn es Nachfragen gibt. 
  1. Inspirieren Sie sich: Ihr Team besteht vermutlich aus sehr interessanten Menschen, die alle ihre individuelle Geschichte haben. Jeder von uns hat seinen eigenen Arbeitsstil, eigene Ansichten und unterschiedliche Talente. Wenn Sie offen sind, können Sie von Ihren Mitarbeitern viel Neues lernen und im beruflichen Alltag (aber auch privaten Leben) implementieren.

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Merita Bijedic
Account Manager

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