Pausen tun Gutes
Erholung muss sein, vor allem im Arbeitsalltag, um sich selbst nicht zu überfordern und die notwendige Leistung im Beruf erbringen zu können. Daher sind Pausen auch wichtig und gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings lässt jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland seine Pausen ausfallen. Der Hintergrund? Man will die Zeit nicht vergeuden und dem hohen Arbeitspensum gerecht werden.
Das jedoch ist nicht förderlich und kann zu psychischen Belastungen führen.
Entspannung ist wichtig
Gemäß dem Arbeitsschutzgesetz muss jeder Arbeitnehmer ab sechs Stunden Arbeit eine Auszeit von 30 Minuten nehmen, bei neun Stunden sind es 45 Minuten. Allerdings wird diese Regelung oft ignoriert. Eine Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) hat ergeben, dass 26 Prozent der Befragten die Pause ausfallen lassen. Bei Arbeitnehmern im medizinischen Bereich sind es sogar mehr. Und das wirkt sich auf das Wohlbefinden aus. Denn Pausen lohnen sich. Sie können nicht nur Körper und Geist entspannen, sondern auch dafür sorgen, dass die Leistung in der Arbeit gehalten wird. Wenn man ununterbrochen arbeitet, entsteht das Risiko der Überarbeitung, was zu Arbeitsunfällen, Burnout und somit auch Arbeitsunfähigkeit führen kann.
Pausen motivieren
Es ist völlig normal, dass man in der Arbeit auch manchmal müde wird. Wenn man beispielsweise zu lange vorm Rechner saß und das Gefühl hat, es wird einem alles zu viel. Dieser Druck wirkt sich negativ auf die Arbeit aus. In diesem Falle ist es von Vorteil Abstand zu gewinnen. Pausen sind wirkungsvoll gegen Müdigkeit und können auch zufriedener machen. Indem man zum Beispiel einen Spaziergang macht, mit Kollegen einen Kaffee trinkt oder ganz einfach mal nur entspannt. Das wiederum kommt auch der Arbeit zugute, denn Pausen wirken sich motivierend aus. Erholt kann man mehr schaffen und ist auch effektiver.
Pausen können Probleme lösen
Dass Pausen uns positiv beeinflussen, sagt auch Björn Schott, Psychiater und Neurowissenschaftler am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg. Ausschlaggebend ist das Default-Mode-Netzwerk im Gehirn. Wenn wir Pause machen und unsere Gedanken schweifen lassen, rufen wir so spontan Erinnerungen hervor und denken mehr über uns selbst und unsere Umgebung nach. „Dieses Netzwerk kann uns auch helfen, Probleme kreativ zu lösen, indem wir auf Vorwissen zurückgreifen, das wir beim fokussierten Nachdenken vielleicht ausgeblendet haben“, so Schott. Pausen können uns daher helfen, Probleme zu lösen. Und manchmal reicht schon eine kurze Pause in der Dauer von fünf bis zehn Minuten.
Mehr Zufriedenheit
Arbeitswissenschaftler sind der Meinung, man sollte eine Pause machen, noch bevor man ermüdet. Also deutlich früher, als viele denken. Ermüdung führt dazu, dass der Puls sich beschleunigt und man nicht mehr so aufmerksam ist wie üblich. Schalten Sie kurz ab, bevor Ihre Konzentration nachlässt. Ihre Leistungsfähigkeit wird es Ihnen danken. Denn diese nimmt nach spätestens 70 bis 80 Minuten konzentrierter Tätigkeit ab. Der Körper schaltet dann für 20 Minuten in einen Erholungsmodus um. Studien haben erwiesen, dass eine kurze Pause nach einer Stunde Arbeit bereits positive Auswirkungen hat und man damit die eigene Leistung steigert. So ist man auch zufriedener im Beruf.
Erholungseffekt zu Beginn der Pause am größten
Im Arbeitsalltag passiert es immer wieder, dass man mit Stress, Nervosität und Unruhe konfrontiert wird. Gerade in solchen Situationen ist es förderlich, eine kleine Auszeit zu nehmen. Man gibt sich somit den nötigen Raum, um die Situation in Ruhe zu analysieren und einen klareren Kopf zu bekommen. So lassen sich auch schwierige Aufgaben leichter lösen. Vor allem am Anfang der Pause ist der Erholungseffekt am größten.
Home-Office: Pausen sind auch hier verpflichtend
Innerhalb der häuslichen Umgebung kann eine Pause schon des Öfteren vergessen werden. Denn die Kollegen, die einen zum Mittagessen aufrufen, sind physisch nicht in der Nähe. Nichtsdestotrotz ist es auch hier wichtig, Pausen einzuhalten. Dies schreibt auch das Gesetz vor, denn die arbeitszeitrechtlichen Regeln sind die gleichen wie im Büro.
Zehn Tipps für eine effektive Pause
- Machen Sie etwas anderes: Wenn Sie viel tippen und auf den Bildschirm schauen, können Sie einen Spaziergang an der frischen Luft machen. Oder wenn Sie viel mit dem Auto fahren, können Sie kurz aussteigen und sich in einen Park setzen.
- Gönnen Sie sich was! Ein gutes Essen in der Mittagspause oder einen Kaffee.
- Sprechen Sie mit Ihren Kollegen! So stärken Sie Ihre sozialen Kontakte und verbessern das Arbeitsklima.
- Bewegen, was das Zeug hält! Egal ob es ein kleiner Spaziergang ist, oder eine Reihe von Dehnübungen.
- Entspannen Sie sich mit Atemübungen oder Yoga.
- Schließen Sie die Augen für ca. 10-15 Minuten (Powernap).
- Wenn Sie viel sitzen, könnten Ihnen Rückenübungen helfen, fit zu bleiben.
- Lassen Sie Ihr Handy im Büro, Ihre Augen und Ihre Gedanken werden es Ihnen danken.
- Seien Sie kreativ, zeichnen Sie etwas, wenn Ihnen danach ist. Oder schreiben Sie etwas auf, was Ihnen persönlich wichtig ist.
- Lesen Sie ein Buch, hören Sie sich einen Podcast oder Musik an. Das entspannt und bringt Sie auf andere Gedanken.
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